Eckernförde – Viele Gäste sind gekommen, um Sönke Funck noch einmal Tschüss zu sagen. Rund 200 Gäste aus Kirche, Wirtschaft und Politik füllten gestern am 1. Dezember die St.-Nicolai-Kirche in Eckernförde. Gemeinsam haben sie den Abschiedsgottesdienst von Propst Sönke Funck gefeiert, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt Ende des Jahres niederlegt. In dem Gottesdienst wurde er von Bischöfin Nora Steen von seinem Amt entpflichtet.
Dr. Maike Tesch, Präses der Kirchenkreissynode, stimmte die Besucher auf den Gottesdienst ein. Sie dankte Propst Sönke Funck für sein Engagement und Wirken. Es brauche Mut und Demut, das Propstamt abzugeben, sagte sie. „Du hast uns offen gezeigt, dass Leben kostbar ist und es Grenzen gibt.“
Laut Bischöfin Nora Steen ist Funck ein „Kind des Nordens“, der hier auch seine kirchliche Heimat hat. Er sei eng verbunden mit seiner Kirche und den Menschen. Für seine Leute habe er „sein Kreuz breit gemacht“, sagte sie. Die Tourismuskirche in Eckernförde, die evangelischen Kitas oder auch die Präventionsarbeit bedeuten ihm viel. „Wir sind dankbar für dich, für deine Leidenschaft, für dein Kämpfen“, sagte Steen.
In seiner Predigt nahm Propst Sönke Funck Abschied vom Amt und vom Kirchenkreis. Der Erste Advent stehe für Anfang, Neubeginn, Ankündigung, Hoffnung. „Erster Advent, das ist ‚noch nicht‘ und ‚schon jetzt‘ zugleich. Das ist glaubensgeschichtlicher Rückblick und glaubensvoller Hoffnungsblick nach vorn.“ In diesem Jahr brauche er besonders den Advent, sagte Funck. „Ich fühle auch gerade jetzt in meiner persönlichen Situation so, in diesem Abschied als Propst im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde.“
Ende Dezember, wenn er offiziell sein Amt niederlegt, war er vierzehneinhalb Jahre Propst im Kirchenkreis. Zuständig war Sönke Funck für die Propstei Eckernförde, darunter auch seine alte Kirchengemeinde Hütten, in der er vor Übernahme des Propstamtes 17 Jahre Pastor war. Auch die Kirchengemeinde Altenholz, in der er aufwuchs, gehörte bis zum Wechsel in den Kirchenkreis Altholstein, mit zu seiner Propstei. Zuständig war Funck auch für die Dienste und Werke. Dazu gehört die Kirchenkreisdiakonie „mit ihren vielfältigen Angeboten und vor allem mit ihren Mitarbeitenden, die hier professionell und hilfreich Menschen in Sorgen und Not zur Seite stehen“. „Und ich war zuständig für das Zentrum für Kirchliche Dienste mit all seinem Wirken und seinen tollen, hochengagierten Mitarbeitenden“, sagte er, „die ja nicht einfach nur die Gemeinden unterstützen, wie es hier und da heißt, als sei dort die eigentliche und oder gar einzig wichtige Kirche, sondern die mit Inhalt füllen, dass wir mit dem ZeKiD auch als Kirchenkreis selbst Kirche sind, nicht bloß Verwaltungseinheit oder Aufsichtsebene.“ Nach seiner Überzeugung müsse immer beides gleichwertig neben- und miteinander gedacht werden. Eine moderne Kirche ist für ihn eine Kirche, die in Kontakt steht zu den oft so vielschichtigen Lebenswirklichkeiten der Menschen.
In seiner Predigt erinnerte er auch an das Tauffest am Eckernförder Südstrand 2022, für ihn sein schönstes Erlebnis im Kirchenkreis. Bei diesem Fest sei es beispielhaft gut gelungen, über alle Ebenen im Kirchenkreis hinweg gemeinsam als Kirche offen und einladend für alle Menschen da zu sein. „Wir können nicht mehr länger eine Kirche vor allem für uns selbst bleiben, sondern müssen uns noch viel stärker als bisher öffnen für die Menschen, die mit unseren Traditionen, Angeboten und Strukturen nicht mehr selbstverständlich etwas anfangen können“, meinte er.
Auch wenn sich sein Abschied auf der einen Seite für ihn „ambivalent adventlich“ anfühlt, spüre er auch „Erntedank“. „Ich verabschiede mich mit dem tief empfundenen Dank an alle, mit denen ich diesen Weg gemeinsam gehen konnte. Dank für alles, was wir miteinander in dieser Zeit erlebt und erreicht haben. Dank persönlich auch an alle, die in den letzten fast anderthalb Jahren meiner Erkrankung an mich gedacht haben, sich gemeldet, für mich gebetet haben.“ Im Januar wechselt Sönke Funck als theologischer Referent in die Bischofskanzlei Schleswig und unterstützt das Team um Bischöfin Nora Steen.
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